Am Samstag, den 22. September, war ich mit Ehefrau und Freunden zum Kabarett in der ausverkauften Bauernscheune. Die RohrSTOCK Oldies
gaben sich alle Mühe, die hohen Erwartungen, die mittlerweile an das Ensemble geknüpft sind, zu erfüllen. Und was muss ich konstatieren? Sie schafften es auch mit ihrem neuen Programm Plan D
wieder! Niemand pfiff sie aus, niemand verließ die Bauernscheune in Wut auf verschwendete Zeit und Geld. Im Gegenteil, der tosende Applaus und die Forderung nach einer Zugabe zeigten am Schluss der Veranstaltung die Einigkeit des Publikums in der positiven Bewertung der Veranstaltung.
Zugegeben, der Anfang war etwas schleppend, der Plot brauchte etwas Zeit zu sacken, ist dann aber schnell erzählt: Eine – natürlich fiktive – Kanzlerin Angie
wurde von unbekannten entführt und die daraus resultierenden Konfusionen boten den Stoff für einen unterhaltsamen Abend.
Als Brecher für das letzte Eis im Publikum fungierte Michael Ruschke, der sich schon zu Beginn der Aufführung nicht zu fein war, in seiner Rolle als Soldat, bäuchlings durch das Publikum zur Bühne zu robben. Seine Glanzrolle des Abends war eindeutig die eines Mecklenburger Landespolitikers. Schon mit dem ersten Satz der Parodie wurde klar, dass unser Landwirtschaftsminister, mit seiner prominenten Stimme, auf die Schippe genommen wurde.
Es wurde aber nicht nur Frontal-Kabarett serviert, auch die Liebhaber von subtilem Sarkasmus und beißender Ironie kamen auf ihre Kosten. Ich erinnere mich gerne, mit welcher Süffisanz Sandra Werner die Domina in einem Sketch gespielt hat, in dem der masochistische Gleichmut der Masse aufs Korn genommen wurde.
Für Oldies, wie sich die Truppe selbst bezeichnet, traten die Vier erstaunlich agil auf. Auch die Szenenwechsel gingen, wie man landläufig sagt, ratz fatz
.
Am Ende war der etwas schleppende Beginn längst vergessen und die Überraschung, wie schnell doch 90 Minuten vergehen können, dominant.
Für einen reibungslosen Ablauf sorgten, wie mittlerweile schon gewohnt, unspektakulär aber effizient die Helfer des Kulturvereins durch ihr Wirken in der Vorbereitung, dem Service während und dem Aufräumen nach der Veranstaltung.
Gefreut hat es mich, dass Ute Gärtner, die für die meisten Veranstaltungen die Verhandlungen mit den Künstlern führt von den Rohrstöcken
namentlich erwähnt und damit ihr Engagement gewürdigt wurde.
Wie meine Frau und unsere Freunde, freue auch ich mich schon auf das nächste Programm der RohrSTOCK Oldies
, die Darbietung anderer Künstler und den kurzen Anreiseweg zum Veranstaltungsort.
Ulf Lübs