Es ist vollbracht – das Dorffest 2014.
Gerne würde ich mal die Meinung eines Reddelicher „Neubürgers“ zum Thema Dorffest hören oder auch lesen. Denn als Bürger Reddelichs, der schon ein paar Jahre mit an der Organisation und Umsetzung des Festes mitwirkt, hat man so seine eigene Betrachtungsweise und ist vielleicht auch schon ein wenig betriebsblind.
Es ist jedenfalls jedes Jahr wieder ein ordentlicher Kraftakt für die Organisatoren einer so kleinen Gemeinde, ein so „Großes“ Fest vorzubereiten. Dank der dann doch zahlreichen ehrenamtlichen Helfer wurdes es auch in diesem Jahr ein tolles Ereignis.
Neu war beim Start am Freitag, organisiert durch den Feuerwehrverein Reddelichs, dass es ein wohngebietsbezogenes Volleyballtunier gab. Eine gute Möglichkeit für die Dorfbewohner, sich in lockerer Atmosphäre mal wiederzusehen, kennenzulernen oder auszutauschen. Es gab die Möglichkeit, nebenher gemeinsam der Fußball-WM zu folgen, ein Bierchen zu zischen oder frisch Gegrilltes zu genießen. Aus meiner Sicht ein gelungenes Turnier, das im nächsten Jahr sicher wieder stattfindet und auch ohne WM-Highlights prima wird.
Samstag hieß es dann erstmal: Zelte, Tische und Bänke aufstellen, Bierfässer stemmen, nebenbei Regenradar beobachten usw. Die Organisatoren freuen sich da immer über Einwohner, die ganz spontan ohne Aufforderung da sind und mit anpacken. Kam einer? Oder waren es sogar zwei …? Die Vorbereitungen waren jedenfalls noch im Gange, da fragten die Ersten schon nach Kaffee und Kuchen – der zum Teil noch gar nicht kalt war. Den Festplatz herrichten und nebenbei Kuchen backen ist gar nicht so einfach!
Dann ging es endlich los mit der Eröffnungsrede des frisch gewählten Bürgermeisters vor zahlreich erschienenem Publikum. Eine gute Gelegenheit für manchen Einwohner Reddelichs, Herrn Lübs kennen zu lernen. Die Sonne schien – die folgenden Tanzgruppen, Trommler, der Tenor Fischi und auch der DJ waren alle gut drauf. Im sommerlichen Wind flatterten die bunten Kostüme der orientalisch tanzenden Kindergruppe um Frau Kastell diesmal besonders schön. Ich kann mich noch an einen Auftritt im Regen erinnern.
Nebenher gab es auf dem Platz viel zu entdecken: das Ponnyreiten, die Hüpfburg, den Eiswagen, das Kinderschminken, den Reddelicher Trödelmarkt, das Fischauto, das frisch gebackene Brot der Bäckerei Harms, das Gegrillte der Fleischerei Hackendahl und das umfangreiche und leckere Kuchensortiment der Hobbybäckerinnen des Dorfes. Leider geht vieles des Programms an den Helfern und Organisatoren ungesehen vorbei.
Am frühen Abend kam der große Regen nebst Gewitter, es hätte das Aus des Festes sein können. Nur die Härtesten hielten aus, verfolgten im Fußballzelt die WM oder ersteigerten im Flohmarktzelt noch etwas Trödel.
Doch nach und nach lichteten sich die Wolken, die Reddelicher und Besucher kamen aus allen Richtungen und der Festplatz füllte sich wieder. Die Stimmung war gut und es wurde getanzt bis weit nach Mitternacht.
Am Morgen dann die unangenehme Überraschung für alle Helfer, die um 10:00 Uhr zahlreich auf dem Platz erschienen. Ausgekippte Mülltonnen, zerschmissene Flaschen und die Überreste des Trödelmarktes zerstört! Warum, Weshalb, für wen? Leider kam der Fotograf erst, als der Müll schon beseitigt war.
Wenn einer im kommenden Jahr auf das Pfandgeld erpicht ist, dann muss er nicht frühmorgens um 4:00 Uhr durch Reddelich ziehen, er kann getrost ausschlafen und darf mitmachen, die leeren Flaschen vom Platz zu sammeln. Das Pfandgeld wird der Kulturverein nicht einfordern, aber jeder ehrenamtliche Helfer wird sich freuen, nicht so eine Chaos wie diesmal vorzufinden.
Wir möchten allen danken, die zum Erfolg das diesjährigen Festes beitrugen, ihre Freizeit opferten und sich selbstlos für die Gemeinschaft einsetzten. Das nennt man Dorfleben. Vielleicht gelingt es uns in Zukunft auch auf die eine oder andere Weise, unsere zugezogenen „Neubürger“, die ja aus irgeneinem Grund aufs Dorf gezogen sind, in das Gemeindeleben einzubinden, damit Reddelich nicht nur eine Gemeinde mit einem niedrigen Altersdurchschnitt und einer hohen pro Kopf Verschuldung ist, sondern ein Ort, wo man seinen Nachbarn kennt, sich gegenseitig achtet und aktiv zusammenlebt.
In diesem Sinne sind wir als Kulturverein angetreten und dankbar für jegliche Unterstützung und Anregung damit es auch 2015 ein Dorffest und anderes gibt.
Vielen Dank den zahlreichen Sponsoren und Helfern 2014!
Und bitte schauen Sie sich doch noch die interessanten Schnappschüsse an.
Es schrieb Ute Gärtner,
Kulturvereinsmitglied